Ernährungsgewohnheiten zu ändern ist für Menschen sehr schwer, weil sie ihre liebgewohnnen Einstellungen nicht ablegen wollen. Warum? In allen Kulturen ist das Essen mehr als Nahrstoff. Es gibt keine Kultur auf der Welt in der ein Mensch allein isst. Das Essen ist ein Symbol der Einheit und Zugehörigkeit. Es verstärkt die emotionalen familiären Verbindungen, gibt ein Gefühl von Gemütlichkeit und Zusammengehörigkeit. Es ist sehr schwierig, einen Geschmack, den der Mensch gewöht ist, zu verändern. Was wir essen, sagt aus, wer wir sind und woher wir kommen, gibt uns einen persönlichen Stempel.

Daher bedeutet eine Änderung der Ernährung eine Wesensänderung. Änderungrn sind möglich , aber sie gehen langsamer als wir es möchten. Dewegen war mein Weg auch nicht kurz.

Aus meiner Erfahrung

Leben in anderen Ländern hat mich in Kontakt mit anderen Kulturen, Bräuchen und natürlich auch anderen Ernährungsgewohnheiten gebracht. In Moskau habe ich mich immer gefragt, wie es möglich ist, dass die Leute Fischeier, auch gesalzenern Fisch und Schwarzbrot gern essen und dass sie Schwarztee jedes mal nach dem Essen trinken. Die mayonnaisehältigen Saucen und Salate bereiteten sie gern zu, und Buchweizen ist die beliebteste Beilage. All das hat nicht zu meinen Gewohnheiten gepasst. Aber dann habe ich bemerkt, dass ihre Portionen viel kleiner als unsere waren. Das Mittagsessen könnte nur ein Teller Gemüse- oder Pilzsuppe mit einem Stück Schwarzbrot sein. Allgemein essen die Leute viel weniger Fleisch und mehr Fisch. Doch war der Einkauf von Lebensnitteln in der Millionenstadt das härteste. Um Lebensmittel einzukaufen braucht man in Moskau einen ganzen Tag. Supermärkte können mehr als 60 Kassen haben. Die Auswahl der Speisen ist so groß , dass es nicht möglich ist, weder Qualität noch Herkunft der Zutaten herauszufinden.

Diese Großeinkäufe haben mein Gewicht in fünf Jahren, bei meiner Körpergroße von 172 cm, langsam aber kontinuierlch an die 80 kg gebracht. Trozdem habe ich mir nichts daraus gemacht, vorrangig war immer jemand oder etwas anderes.

2008. bin ich nach Innsbruck, Tirol gekommen – auf einen anderen Planeten. Menschen jung und alt- viele auf Fahrrädern, auf denen ein kleiner Fahrradkorb montiert war und im Korb die Lebensmittel nur für einen Tag. Ich muss zugeben, dass es für mich ein andere Welt war. Zum ersten mal habe ich begonnen, das Essen mit anderen Augen zu sehen. Österreich, inbesondere Tirol ist ein ökologisches Paradies in Bezug auf gesunde und gut kontrollierte Lebensmittel. Was mir besonders aufgefallen ist und angehnehm überrascht hat, sind die Gewohnheiten der Menschen, Produkte ihrer Region zu kaufen. Zum Beispiel werden die Leute die Erdbeeren aus dem benachbarten Italien nicht kaufen, sondern sie warten, bis sie aus Tirol kommen. Das gleiche gilt für Fleisch. Obwohl das Fleisch aus Deutschland billiger ist, wird der Tiroler immer vorrangig heimische Produkte kaufen. Und für mich waren die Folgen weitreichend. Warum?

Die erste Phase: Was auch immer, sogar wenn unsere Umstände uns positiv beeinflussen, man hat ein natürliches Bedürfnis, allem Neuen zu widerstehen. Er wählt nach einem langjärhrigen Muster. Und gerade damit beginnt die erste Phase der Umstellung. Es läuft so , dass wir alle Änderungen verwerfen, voll mit Kritik gegen das Unbekannte und mit den grossen Wunsch unsere Überzeugung anderen aufzudrängen. Ich habe mich Angriff verteidigt: “Wie können Sie diese riesige, tennisballgroßen Knödel lieben?”, “Findest du diese Spätzle nicht zu fett?”, “Wie kann man zu Mittag nur eine Süßspeise essen?” habe ich andere gefragt. Wie groß war meine Enttäuschung, als ich auf die Frage: “Wie findest du meine Krautrollen ?”die Antwort bekommen habe, dass schon schmackhaftere Speisen verzehrt worden sind. Nicht zuletzt fanden manche meine Torte mit 12 Eiern fast tödlich.

Die zweite Phase: kommt mit der Zeit, wenn die Veränderungen unbewusst beginnen. Zuerst habe ich es bemerkt als mein Lieblingsajvar (fettige Paprikaaufschtrich) meiner Tante im Kühlschrank verdorben ist. Dann ist das selbe mit Kajmak ( heimische fettige Frischkäse) passiert. Ich habe erkannt, dass es noch andere leckere Dinge gibt, die weit weniger fett sind. Es ist mir klar geworden, dass ich nicht zurück wollte. Ich habe mich gut gefühlt und habe begonnen die Veränderungen zu geniesen, aber auch mein neues Körpergewicht von 70 kg (die erste BIA-Messung betrug 19,5 kg Fett).

Das wichtigste für mich war, nicht hungrig zu sein, doch immer darauf zu achten, was ich esse. Es war natürlich einfach mich an das guten Vollkornbrot in Österreich zu gewöhnen. Es war aber auch nicht schwierig es selbst zu backen. Ja, genau. Das Brot ist mein Grundnahrungsmittel geworden. Es hat mir ein längeres und angenehmes Sättigungsgefühl gegeben und sein Geschmack hat ideal zu den anderen Lebensmitteln gepasst. In Montenegro habe ich es mit Tomaten und Mozzarela gegessen. In Russland – mit einem Salat von Hering. In Tirol – mit Kartoffeln! Es war Tatsache, dass ich durch eine solche Ernährung nicht nur Gewiecht verliere, sondern vor allem Fettmasse. Freunde haben begonnen Interesse zu zeigen, welche Diät ich mache und ich habe ständig geantwortet, dass es nur über eine gesunde Ernährung geht. Dies ist mein Haupt-Motto geworden. Nach zwei Jahren hat meine Waage 63 kg (davon 13,2 kg Fettanteil )gezeigt. Das Gewicht habe ich heute noch. Können Sie glauben, dass bei einem Gewichtverlust von 7 kg, 6,3 kg Fett war?!

Das letzte Ziel ist die dritte Phase, die sogenannte bewusste Phase. Sie beginnt, wenn Änderungen Teil Ihres Lebens geworden sind. Nur diese Veränderungen sind dauerhaft. Um dieses Ziel zu erreichen habe ich 4 Jahre benötigt und Sie werden es mit dem Fett-frei Programm – in nur 60 Tage schaffen!

 

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